Wir sind ein lockerer Zusammenschluss einiger Menschen aus Wilhelmsburg, die es nicht mehr hinnehmen wollen, täglich zur Zielscheibe im Hamburger Verkehr zu werden.
In der Zeit von Montag früh morgens bis Samstag nachmittag tobt hier der (Schwerlast-) Verkehr! Die LKWs aus dem Hafen werden mit Containern be- oder entladen und sausen quer durch den Stadtteil. Der PKW-Individualverkehr kommt noch oben drauf. Alle nutzen Wilhelmsburg als Drehscheibe über die Autobahnen A1 bis A7 und über die Wilhelmsburger Reichstraße.
Für Bewohner*innen des Stadtteils ist dies teils unerträglich. Als Radfahrer*in oder Fußgänger*in fängt das Elend mit den Zu- und Abfahrtsstraßen zur Insel an:
Auf dem Weg zum und vom Eltbunnel müssen wir uns die, auf Teilen des Weges, schmalen Wege und die Argentienienbrücke mit Fußgänger*innen teilen. Da sind schon einige Leute auf der Strecke geblieben (verletzt worden!). Dasselbe auf der Norderelbbrücke.
Dahinter die Harburger Chaussee. Fahrradwege aus den 60er Jahren. Rumpel, Hoppel, Nerv!
Eigentlich ist genug Platz für extra Radstreifen, aber da müssen die Autos vier Spuren haben und die Parkplätze eine Extraspur. Die Ampeln zum Queren sind reine Bettelampeln, die auf sich warten lassen!
Werktags gibt es in sämtlichen Straßen im Stadtteil Logistikverkehre, die sich z.B. in der Mengestraße und Georg-Wilhelm-Straße stauen, wenn es Staus auf den Autobahnen drumherum gibt. Da ist es schon sehr unangenehm neben diesem Hauptverkehr zu fahren.
Dazu ist zu bemerken, dass es allein letztes Jahr hier 2 Tote und mehrere Verletzte allein durch LKWs gab. Statistisch gesehen sind die PKW sonst hauptsächlich die Unfallverursacher.
Mal ab von den Unfällen ist es in Wilhelmsburg durch seine Lage extrem ungesund zu leben: Der „Hafen“ ist ein reines Industriegebiet das DIREKT neben Wilhelmsburg angrenzt. Das bringt Feinstaub, Stickoxide, Lärm, die in jede noch so „grüne“ Ecke in Wilhelmsburg dringen.
Durch die geplanten Wohngebiete in der neuen Mitte werden in diesem Jahrzehnt max. 25 000 neue Bewohner*nnen dazu kommen! Vernünftige Verkehrskonzepte gibt es nicht ( z.B. autofreie Zonen), und auch keinen Plan, wie die anderen Menschen ohne Auto zurecht kommen sollen. Der ÖPNV ist jetzt schon komplett überlastet, was die Menschen nicht unbedingt animiert vom Auto auf diese Alternative umzusteigen.